Waschmittel

Waschmittel

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Wasch|mit|tel ['vaʃmɪtl̩], das; -s, -:
meist aus synthetischen Substanzen bestehendes, meist pulverförmiges Mittel, das, in Wasser gelöst, eine reinigende Wirkung entwickelt und besonders zum Wäschewaschen gebraucht wird:
sie füllte etwas Waschmittel in die Waschmaschine [ein].

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Wạsch|mit|tel 〈n. 13Hilfsmittel zum Waschen von Textilien, das flüssig, pulverförmig, gelartig od. fest sein kann und u. a. Tenside, Bleichmittel, Schauminhibitoren, Enzyme enthält

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Wạsch|mit|tel: Sammelbez. für im Allg. pulverförmige Gemische aus Waschmittelroh- u. -hilfsstoffen, die in Waschmaschinen zur Textilreinigung eingesetzt werden. Als Waschmittelrohstoffe verstehen sich die Tenside (10–20 %; insbes. Alkylbenzolsulfonate, Alkylsulfate, Fettalkoholethoxylate), Builder (20–40 %; heute Zeolithe statt Triphosphat, ferner Polycarboxylate u. Soda) u. Bleichmittel (10–25 %; Natriumperborat mit TAED). Die Waschmittelhilfsstoffe umfassen die Enzyme (Proteasen, Lipasen), optischen Aufheller, Korrosionsschutzmittel (Wasserglas), Stellmittel u. Rieselhilfen (Natriumsulfat), Farbübertragungs-, Vergrauungs- u. Schauminhibitoren, Waschkraftverstärker (Booster), Parfümöle etc.

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Wạsch|mit|tel , das:
meist aus synthetischen Substanzen bestehendes, pulverförmiges od. flüssiges Mittel, das, in Wasser gelöst, eine reinigende Wirkung entwickelt u. bes. zum Wäschewaschen gebraucht wird.

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Waschmittel,
 
Stoffe zur Unterstützung der mechanischen Textilreinigung mit Wasser. Für den Wascherfolg entscheidend sind neben dem verwendeten Waschmittel die Eigenschaften des Textilgutes, die Schmutzart (z. B. Pigmentschmutz wie Ruß, Humus oder Silikate, fetthaltiger Schmutz, färbender Schmutz wie Rotwein oder Tee), die Wasserbeschaffenheit (z. B. Wasserhärte) und die Waschtechnik. - Pulverförmige Vollwaschmittel zeichnen sich durch hohe Waschkraft aus. Sie werden bei 60-95 ºC für Baumwolle und Mischgewebe verwendet. Die wichtigsten Inhaltsstoffe aller Waschmittel sind die Tenside. Sie verbessern die Benetzung des Textilgutes, bewirken die Abschwemmung von fettigem Schmutz und erhöhen das Schmutztragevermögen der Waschflotte. Die bedeutendsten Waschmitteltenside sind lineare Alkylbenzolsulfonate, die häufig zusammen mit Fettalkoholäthoxylaten (Alkylpolyglykoläthern) angewendet werden. Builder sind in der Regel wasserunlösliche Ionenaustauscher (Zeolithe), die Calciumionen des Wassers binden und dadurch Ablagerungen an Waschmaschinenteilen und auf der Wäsche verhindern; sie unterstützen außerdem die Abschwemmung von hydrophilem Pigmentschmutz. Wegen der Gefahr der Gewässereutrophierung wurden die früher verwendeten Waschmittelphosphate durch Phosphatersatzstoffe ersetzt. Sie entfalten eine zufrieden stellende Wirkung allerdings nur in Gegenwart von »Co-Buildern« (z. B. Polycarboxylaten). Zur Entfernung von oxidierbaren Farbstoffen enthalten Vollwaschmittel Natriumperborat oder Natriumpercarbonat als Bleichmittel. Bei Temperaturen unter 60 ºC ist eine Aktivierung des Perborats z. B. mit Tetraacetyläthylendiamin (TAED) erforderlich. Weitere funktionelle Inhaltsstoffe sind Enzyme (Proteasen, Lipasen, Amylasen, Cellulasen), Wasserglas (zum Korrosionsschutz), optische Aufheller und Parfümöle. Flüssige Vollwaschmittel, die für Mischgewebe und Chemiefasern bei 30-60 ºC eingesetzt werden, eignen sich besonders zur Entfernung fetthaltiger Verschmutzungen. Sie haben entweder einen höheren Tensidanteil bei Verwendung von speziellen Buildern (z. B. Natriumcitrat) und Alkohol als Lösungsvermittler, oder sie liegen als stabilisierte Suspensionen (mit Zeolithen) vor. Neuerdings werden pulverförmige Waschmittel auch als Superkompaktate oder in Tablettenform, flüssige Waschmittel auch als Gele angeboten. Weitere Waschmitteltypen sind Colorwaschmittel, Baukastenwaschmittel (in der Regel drei getrennte Komponenten: Grundwaschmittel, Wasserenthärter, Bleichmittel), Feinwaschmittel (frei von Bleichmitteln und optischen Aufhellern) und Spezialwaschmittel (z. B. Wollwaschmittel).
 
Geschichtliches:
 
Durch literarische oder bildliche Belege ist das Waschen von Textilien im Altertum bezeugt bei Ägyptern, Griechen und Römern, die zunächst nur kaltes Wasser verwendeten. Das Beifügen von Holzasche ergab eine reinigungsfördernde Lauge. Seit der Entwicklung der Seife wurde besonders auch diese zum Waschen der Kleidung verwendet. In wasserarmen Gegenden wurde mit Wasser vermischter Sand genommen. Auch gefaulter Urin wurde v. a. für Wollstoffe zum Waschen eingesetzt. Ein bis ins 18. Jahrhundert gebrauchtes Waschmittel war Rindergalle. Daneben kannte man als pflanzliches Waschmittel im Orient schon im 10. Jahrhundert den im Wasser schäumenden Aufguss aus der Wurzel des Seifenkrauts. In der Neuzeit wurde für die Reinigung feiner farbiger Gewebe ein Aufguss aus der Rinde des chilenischen Seifenbaums benutzt. Im 19. Jahrhundert begann der Übergang von der Handwäscherei auf Steinen und Waschbrettern zum maschinellen Betrieb; eine Vielzahl von chemisch hergestellten Waschmittel entstand.
 
 
Das In-Verkehr-Bringen von Waschmitteln unterliegt den Bestimmungen v. a. des Wasch- und Reinigungsmittelgesetz in der Fassung vom 5. 3. 1987 (mit Änderungen), weiter der Tensid-VO vom 30. 1. 1977 und der Phosphathöchstmengen-VO vom 4. 6. 1980 (beide ebenfalls mit Änderungen). Die gesetzlichen Regelungen bezwecken, Gewässer und Abwasseranlagen vor Beeinträchtigungen durch Wasch- und Reinigungsmittel zu schützen. Die Waschmittelhersteller haben Kennzeichnungs- und Hinweispflichten zu erfüllen und gewässerschonende Dosierungsempfehlungen zu geben. Neben den gesetzlichen Regelungen existieren sowohl in Deutschland als auch in der EU zahlreiche Selbstverpflichtungen und EU-Empfehlungen zur Kennzeichnung der Inhaltsstoffe mit dem Ziel umweltgerechten Handelns.
 
 
H. Stache u. H. Großmann: W. (2 1992).

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Wạsch|mit|tel, das: meist aus synthetischen Substanzen bestehendes, gewöhnlich pulverförmiges Mittel, das, in Wasser gelöst, eine reinigende Wirkung entwickelt u. bes. zum Wäschewaschen gebraucht wird.

Universal-Lexikon. 2012.

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